
Cellobau zur Zeit von Antonio Stradivari in Cremona.
Der Cellobau von Antonio Stradivari sowie der seiner zeitgenössischen Kollegen geht einher mit der Entwicklung in der Musikgeschichte.
Die Neukonzeptionen für das Cello richteten sich nach den gewandelten spieltechnischen Anforderungen.
Diese waren zum Beispiel die Erfindung (1680) der Saitenumspinnung, wodurch kürzere Mensuren und dünnere Saiten möglich wurden.
Des Weiteren wurde der Hals angeschrägt, eine Technik, wie sie auch bei "französischen Gamben" etwas vorher bereits angewandt wurde, wodurch der Halswinkel steiler wurde, was einen Steg erforderte und somit den Saitendruck auf die Decke erhöhte. Folglich resultierte daraus ein kräftigerer Klang. Der Halsüberstand von der Decke wurde ebenfalls höher und insgesamt verschlankte man den gesamten Hals- und Fußbereich, um damit ein flexibleres Spielen zu ermöglichen.
'Cellisten und Komponisten, (oft waren sie in Personalunion) und Instrumentenbauer lernten voneinander und beeinflußten sich so gegenseitig. Cremoneser Geigenbauer wie z.B. Nicola Amati, Hironimo Amati , Andrea Guarneri, Francesco Rugeri, Giovanni Battista Rogeri, (arbeitete später in Brescia) und andere beeinflußten sich untereinander und bauten neben Violinen, Violonen, Bässen, Gamben usw. auch Violone (Bassett) und Violoncelli. Erwähnt werden aber sollten auch die geigenbauerischen Einflüsse aus anderen oberitalienischen Städten. Francesco Rugeris guter Ruf gilt vor allem seinen Celli. Die großen Bassett oder Violone (Längenmaß 78cm und darüber), sind zunächst noch vorherrschend in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Francesco Rugeri verkleinerte als erster das Cello in Cremona. Der in Brescia arbeitende ursprünglich aus Cremona stammende Giovanni Battista Rogeri experimentierte, auch mit kleineren Celli, er war sicher beeinflusst von Maggini und Da Salo, die ihrerseits auch schon kleinere Celli bauten.
Insgesamt muß man sagen, daß zur Zeit Antonio Stradivaris Celli in unterschiedlichsten Größen gebaut wurden. Ebenso wie z.B. auch die Spielhaltung der Cellisten sehr unterschiedlich war. Antonio Stradivaris Verdienst ist es, all das Vorhandene und die Strömungen seiner Zeit zu erkennen und diese praktisch in seine Cello-Konzeption einfließen zu lassen und somit das Cello so zu bauen, wie es uns heute als klassisches tiefes Streichinstrument in Größe und Form geläufig ist.
Antonio Stradivari wurde 1644 geboren, ein Geburtsjahr, das aufgrund von Angaben auf Geigenzetteln ermittelt wurde. Geburtsort unbekannt. Seine Familie soll schon seit vielen Generationen in Cremona ansässig gewesen sein, was jedoch nicht gesichert ist. Die Umstände seiner Kindheits- und Jugendjahre sind unbekannt.
Der Beginn des Antonio Stradivari als Geigenbauer wirft ebenso viele Fragen auf. War er Schüler von Nicolo Amati? Oder ging er zu einem Holzschnitzer oder Kunsttischler in die Lehre? Die These, daß Antonio Stradivari zunächst den Beruf des Holzschnitzers erlernte, ist recht plausibel, denn Antonio Stradivari wohnte ab 1767, dem Jahr seiner Hochzeit mit Francesca Feraboshi im Haus des Cremoneser Holzschnitzers Francesco Pescaroli.
Dessen Werkstatt war unmittelbar in der Nachbarschaft der Amati-Werkstatt und so ist es denkbar, daß Antonio Stradivari durch Besuche und vielleicht Aushilfsarbeiten dort den Geigenbau erlernt hat. Auffällig ist, daß in den ersten Jahrzehnten seines Schaffens bis etwa 1680 nur sehr wenige Instrumente von Antonio Stradivarie vorhanden sind. Dies lässt vermuten, dass er möglicherweise zunächst noch beiden Professionen nachging. Es gibt aber auch noch weitere Erklärungsversuche für diesen Umstand. Antonio Stradivaris erste bekannte Violine stammt aus dem Jahr 1666, sie trägt als einzige einen Zettel mit dem Vermerk " Antonio Stradivari Almus Nicola Amati".
Hiermit wird oft Antonio Stradivaris Mitarbeit in der großen Nicolo Amati Werkstatt zu erklären versucht. Auf späteren Geigenzetteln von Antonio Stradivari ist Nicolo Amati nie mehr erwähnt worden.
Sicher ist daß Nicolo Amatis Arbeit sowie die seiner Schüler Francesco Rugeri und Andrea Guaneri Antonio Stradivari ein Vorbild waren. Antonio Stradivari baute von etwa 1680 an auch Celli, meistens jedoch mehr oder weniger grosse, wie in der damaligen Zeit üblich.
Die von ihm gebauten Cello bis etwa 1700 hat man später Ende des 18. Jahrhunderts und vor allem im 19. Jahrhundert " geschnitten", das heißt, verkleinert. In der Länge wurden sie gekürzt, oder die Mittelfuge wurde aufgetrennt und von der Mitte aus etwas abgehobelt, so daß die Instrumente in sich schmaler wurden. Geigenbauer wie Vuillaume, Dodd, Rambaux, Gand, Tibaut und andere betätigten sich an diesen Umbauten - mehr oder weniger erfolgreich. Stradivaris Söhne, Francesco und Ombono wurden in den 70ger Jahren des 17 Jahrhunderts geboren und standen ihm sicher, so bald sie konnte zur Seite. 1698, ein Schicksalsjahr in Antonio Stradivaris Leben, stirbt seine Frau Francesca, 1799 heiratet er wieder, aber die Zeit um die Jahrhundertwende bringt die entscheidende Entwicklung in Antonio Stradivaries Werk, zumindest aus heutiger Sicht betrachtet. Antonio Stradivari tritt in die sog. " goldene Periode " im Geigenbau ein, aber auch sein Geigenbau geht entscheidende Schritte voran.
1700 baut er das sog. Christiani-Cello und nach Hill noch ein gleiches Schwester Cello und 1701 noch ein solches. Alle drei sind in der Korpuslänge und in der Mensur deutlich kleiner als die bis dahin von ihm gebauten Celli. Korpuslänge 76,6 cm, Deckenmensur 41,7 cm. Sie bilden demnach eine Vorstufe zu der bahnbrechenden späteren B-Form, die nach längerer Pause zwischen 1701 und 1707 in Erscheinung tritt.
Antonio Stradivari hält an dieser B- Form fest bis ungefähr 1726. Es soll bemerkt werden, daß, wenn auch auch die B-Form als Ideal erscheint diese bei den verschiedenen Instrumenten leicht unterschiedlich ausfällt. dies ist ja auch von den Geigen bekannt aus seine goldenen Periode, sie variiere auch zwischen P-, PG-, G-Form usw. Vermutlich kam Stradivari in diesen leichten Formvariationen den verschiedenen Kundenwünschen entgegen.
Nach 1726 vollzieht sich, unter der Mittwirkung seiner Söhne und des mutmaßlichen Mittarbeiters Carlo Bergonzi, eine weitere Stufe der Entwicklung. Seine Celli werden nochmals in der Länge um ungefähr 3 cm verkürzt, bleiben jedoch weiterhin in der Breite wie das B-Modell. Ab 1730 entsteht ein Modell, genannt die Piccolo-B-Form, die zwar wieder etwas länger wird ( 75,5 ), sich aber insgesamt deutlich verschmälert: Oberbug 32,25 und Unterbug 41,6 cm. 1737 stirbt Antonio Stradivari im hohen Alter. Antonio Stradivari hat nach Zählungen von Hill ungefähr 63 Celli gebaut. 20 nach der B-Form, etwa 35 aus der prägoldenen Periode, fünf nach der Piccolo- B Form und drei von der Zwischenstufe von B-Form und Piccolo- B Form.
Der Cellobau von Antonio Stradivari sowie der seiner zeitgenössischen Kollegen geht einher mit der Entwicklung in der Musikgeschichte.
Die Neukonzeptionen für das Cello richteten sich nach den gewandelten spieltechnischen Anforderungen.
Diese waren zum Beispiel die Erfindung (1680) der Saitenumspinnung, wodurch kürzere Mensuren und dünnere Saiten möglich wurden.
Des Weiteren wurde der Hals angeschrägt, eine Technik, wie sie auch bei "französischen Gamben" etwas vorher bereits angewandt wurde, wodurch der Halswinkel steiler wurde, was einen Steg erforderte und somit den Saitendruck auf die Decke erhöhte. Folglich resultierte daraus ein kräftigerer Klang. Der Halsüberstand von der Decke wurde ebenfalls höher und insgesamt verschlankte man den gesamten Hals- und Fußbereich, um damit ein flexibleres Spielen zu ermöglichen.
'Cellisten und Komponisten, (oft waren sie in Personalunion) und Instrumentenbauer lernten voneinander und beeinflußten sich so gegenseitig. Cremoneser Geigenbauer wie z.B. Nicola Amati, Hironimo Amati , Andrea Guarneri, Francesco Rugeri, Giovanni Battista Rogeri, (arbeitete später in Brescia) und andere beeinflußten sich untereinander und bauten neben Violinen, Violonen, Bässen, Gamben usw. auch Violone (Bassett) und Violoncelli. Erwähnt werden aber sollten auch die geigenbauerischen Einflüsse aus anderen oberitalienischen Städten. Francesco Rugeris guter Ruf gilt vor allem seinen Celli. Die großen Bassett oder Violone (Längenmaß 78cm und darüber), sind zunächst noch vorherrschend in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Francesco Rugeri verkleinerte als erster das Cello in Cremona. Der in Brescia arbeitende ursprünglich aus Cremona stammende Giovanni Battista Rogeri experimentierte, auch mit kleineren Celli, er war sicher beeinflusst von Maggini und Da Salo, die ihrerseits auch schon kleinere Celli bauten.
Insgesamt muß man sagen, daß zur Zeit Antonio Stradivaris Celli in unterschiedlichsten Größen gebaut wurden. Ebenso wie z.B. auch die Spielhaltung der Cellisten sehr unterschiedlich war. Antonio Stradivaris Verdienst ist es, all das Vorhandene und die Strömungen seiner Zeit zu erkennen und diese praktisch in seine Cello-Konzeption einfließen zu lassen und somit das Cello so zu bauen, wie es uns heute als klassisches tiefes Streichinstrument in Größe und Form geläufig ist.
Antonio Stradivari wurde 1644 geboren, ein Geburtsjahr, das aufgrund von Angaben auf Geigenzetteln ermittelt wurde. Geburtsort unbekannt. Seine Familie soll schon seit vielen Generationen in Cremona ansässig gewesen sein, was jedoch nicht gesichert ist. Die Umstände seiner Kindheits- und Jugendjahre sind unbekannt.
Der Beginn des Antonio Stradivari als Geigenbauer wirft ebenso viele Fragen auf. War er Schüler von Nicolo Amati? Oder ging er zu einem Holzschnitzer oder Kunsttischler in die Lehre? Die These, daß Antonio Stradivari zunächst den Beruf des Holzschnitzers erlernte, ist recht plausibel, denn Antonio Stradivari wohnte ab 1767, dem Jahr seiner Hochzeit mit Francesca Feraboshi im Haus des Cremoneser Holzschnitzers Francesco Pescaroli.
Dessen Werkstatt war unmittelbar in der Nachbarschaft der Amati-Werkstatt und so ist es denkbar, daß Antonio Stradivari durch Besuche und vielleicht Aushilfsarbeiten dort den Geigenbau erlernt hat. Auffällig ist, daß in den ersten Jahrzehnten seines Schaffens bis etwa 1680 nur sehr wenige Instrumente von Antonio Stradivarie vorhanden sind. Dies lässt vermuten, dass er möglicherweise zunächst noch beiden Professionen nachging. Es gibt aber auch noch weitere Erklärungsversuche für diesen Umstand. Antonio Stradivaris erste bekannte Violine stammt aus dem Jahr 1666, sie trägt als einzige einen Zettel mit dem Vermerk " Antonio Stradivari Almus Nicola Amati".
Hiermit wird oft Antonio Stradivaris Mitarbeit in der großen Nicolo Amati Werkstatt zu erklären versucht. Auf späteren Geigenzetteln von Antonio Stradivari ist Nicolo Amati nie mehr erwähnt worden.
Sicher ist daß Nicolo Amatis Arbeit sowie die seiner Schüler Francesco Rugeri und Andrea Guaneri Antonio Stradivari ein Vorbild waren. Antonio Stradivari baute von etwa 1680 an auch Celli, meistens jedoch mehr oder weniger grosse, wie in der damaligen Zeit üblich.
Die von ihm gebauten Cello bis etwa 1700 hat man später Ende des 18. Jahrhunderts und vor allem im 19. Jahrhundert " geschnitten", das heißt, verkleinert. In der Länge wurden sie gekürzt, oder die Mittelfuge wurde aufgetrennt und von der Mitte aus etwas abgehobelt, so daß die Instrumente in sich schmaler wurden. Geigenbauer wie Vuillaume, Dodd, Rambaux, Gand, Tibaut und andere betätigten sich an diesen Umbauten - mehr oder weniger erfolgreich. Stradivaris Söhne, Francesco und Ombono wurden in den 70ger Jahren des 17 Jahrhunderts geboren und standen ihm sicher, so bald sie konnte zur Seite. 1698, ein Schicksalsjahr in Antonio Stradivaris Leben, stirbt seine Frau Francesca, 1799 heiratet er wieder, aber die Zeit um die Jahrhundertwende bringt die entscheidende Entwicklung in Antonio Stradivaries Werk, zumindest aus heutiger Sicht betrachtet. Antonio Stradivari tritt in die sog. " goldene Periode " im Geigenbau ein, aber auch sein Geigenbau geht entscheidende Schritte voran.
1700 baut er das sog. Christiani-Cello und nach Hill noch ein gleiches Schwester Cello und 1701 noch ein solches. Alle drei sind in der Korpuslänge und in der Mensur deutlich kleiner als die bis dahin von ihm gebauten Celli. Korpuslänge 76,6 cm, Deckenmensur 41,7 cm. Sie bilden demnach eine Vorstufe zu der bahnbrechenden späteren B-Form, die nach längerer Pause zwischen 1701 und 1707 in Erscheinung tritt.
Antonio Stradivari hält an dieser B- Form fest bis ungefähr 1726. Es soll bemerkt werden, daß, wenn auch auch die B-Form als Ideal erscheint diese bei den verschiedenen Instrumenten leicht unterschiedlich ausfällt. dies ist ja auch von den Geigen bekannt aus seine goldenen Periode, sie variiere auch zwischen P-, PG-, G-Form usw. Vermutlich kam Stradivari in diesen leichten Formvariationen den verschiedenen Kundenwünschen entgegen.
Nach 1726 vollzieht sich, unter der Mittwirkung seiner Söhne und des mutmaßlichen Mittarbeiters Carlo Bergonzi, eine weitere Stufe der Entwicklung. Seine Celli werden nochmals in der Länge um ungefähr 3 cm verkürzt, bleiben jedoch weiterhin in der Breite wie das B-Modell. Ab 1730 entsteht ein Modell, genannt die Piccolo-B-Form, die zwar wieder etwas länger wird ( 75,5 ), sich aber insgesamt deutlich verschmälert: Oberbug 32,25 und Unterbug 41,6 cm. 1737 stirbt Antonio Stradivari im hohen Alter. Antonio Stradivari hat nach Zählungen von Hill ungefähr 63 Celli gebaut. 20 nach der B-Form, etwa 35 aus der prägoldenen Periode, fünf nach der Piccolo- B Form und drei von der Zwischenstufe von B-Form und Piccolo- B Form.